stick – Ein Besuch bei einer Fahrschule schen mit Behinderung bremst mit einem Hebel rechts vom Lenkrad. Mit einem Knauf, der aussieht wie ein Joystick von Computerspielen, kann sie blinken. Thiele ist mit seiner Fahrschule spezialisiert auf Menschen mit Behinderungen. Mona Bächles erste Stunde läuft ganz gut: „Vor zwei Wochen war es das erste Mal, dass ich so ein Auto gefahren habe. Herr Thiele ist damals mit mir bei uns im Ort gefahren. Ich habe es mir eher schwer vorgestellt, es geht aber einfach“, sagt Bächle etwas schüchtern. Sie macht den Führerschein „Begleitetes Fahren mit 17“, bei dem sie bis zur Volljährigkeit eine Begleitperson im Auto haben muss. Ihre Eltern waren zuerst skeptisch, aber Fahr- lehrer Thiele konnte sie von Bächles Vorhaben überzeugen. Mona Bächles Hand liegt durchgängig auf dem Knauf zu ihrer rechten, so wie bei anderen Fahrern die Füße auf den Pedalen liegen. Immer wieder greift Fahrlehrer Thiele helfend ein, legt seine Hand auf Bächles „Gas-Hand“ und korrigiert: „Jetzt gaaaaanz langsam, das ist eine blöde Ecke hier, nicht so viel Gas geben. Erst, wenn Du das Auto in der Richtung hast, gibst Du wieder Gas.“ 2008 hat Thiele in Baden-Württemberg als angestellter Fahrlehrer bei Herbert Bühler, der den Führerschein für Menschen mit Behinderung vorangetrieben hat, angefangen. Damals noch mit dem Berufsförderungswerk (BFW) Bad Wildbad. Seit 2012 hat Thiele seine eigene Fahrschule. Heutzutage können Prüflinge bei Uwe Thiele neben der Ausstattung mit Joystick auch einen Gasring wählen. Dieser ist über das Lenkrad gelegt. Durch das Herunterdrücken dieses Rings wird Gas gege- ben. Der Umbau wird dann später im Führerschein vermerkt. Menschen mit Be- hinderung müssen daher auch Prüfungen absolvieren: die klassische Fahrprüfung und zuvor das Eignungsgutachten. „Der Fahrprüfer schaut sich an, ob der Prüfling mit den Umbauten ein Fahrzeug führen kann“, erklärt Thiele. Dabei müssen sowohl Fahranfänger wie die bald 17-jährige Bächle als auch Führerscheininhaber, die ei- nen Umbau an einem Fahrzeug vornehmen, dieses Eignungsgutachten machen.